Ist der Rabattschutz sinnvoll bei der Kfz-Versicherung?

Rabattschutz sinnvoll

Für den Versicherungskunden ist eine Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse nach einem Unfall natürlich ausgesprochen ärgerlich. Schließlich wird die Kfz-Versicherung dadurch wieder teurer. Viele Kfz-Versicherungen bieten ihren Kunden deshalb gegen Aufpreis einen Rabattschutz an, mit dem sich eine Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse nach einer Schadensmeldung verhindern lässt. Nun stellt sich für den Versicherungskunden natürlich die Frage, ob ein derartiger Rabattschutz sinnvoll ist oder eher nicht.

Mit dem Rabattschutz die Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse verhindern

Um beurteilen zu können, ob bei der Kfz-Versicherung ein Rabattschutz sinnvoll ist, muss man natürlich erst einmal wissen, wie genau dieser Schutz eigentlich funktioniert. Normalerweise wird die Schadenfreiheitsklasse des Versicherten zu Beginn des neuen Versicherungsjahres zurückgestuft, wenn er seiner Autoversicherung im vorherigen Jahr einen Schaden gemeldet hat. Das hat dann zur Folge, dass der Beitragsatz steigt und die Versicherung teurer wird. Durch den Rabattschutz kann die Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse im Schadensfall verhindert werden. Er sorgt also dafür, dass die Schadenfreiheitsklasse nicht von einer Schadensmeldung beeinflusst wird. Der Versicherungskunde wird also so behandelt als hätte es den Schadensfall gar nicht gegeben. Es wird aber nicht nur die Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse verhindert, sondern der Versicherungsnehmer hat sogar die Chance, wie in einem normalen schadensfreien Jahr, eine Schadenfreiheitsklasse aufzusteigen. Die meisten Versicherungsgesellschaften bieten den Schutz aber erst ab Schadenfreiheitsklasse 4 und auch nur für Fahrer, die älter als 25 Jahre sind, an.

Was kostet dieser Schutz vor einer Rückstüfung?

Wenn man abwägen will, ob ein Rabattschutz sinnvoll ist oder nicht, muss man natürlich auch gucken, was dieser Schutz kosten würde. Das ist jedoch Versicherung zu Versicherung sehr unterschiedlich. Je nach Kfz-Versicherung muss der Versicherungsnehmer einen Aufpreis zwischen 10 Prozent und 30 Prozent dafür zahlen. Doch nicht nur beim Preis gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Versicherungen, sondern auch bei den Leistungen. Während bei einigen Versicherungsgesellschaften der Schutz nur für einen Schaden pro Jahr gilt, kann der Schutz bei anderen Versicherungsunternehmen auch für zwei oder sogar drei Schäden pro Jahr gelten. Ob der Rabattschutz sinnvoll ist, ist daher auch immer eine Frage der Kosten-Nutzen-Rechnung. Der Versicherte sollte sich die Vertragsbedingungen der Autoversicherung immer ganz genau anschauen, bevor er sich dafür oder dagegen entscheidet. Unser praktischer Vergleichsrechner zeigt Ihnen, was eine Kfz-Versicherung mit oder ohne diesen Schutz kosten würde. Natürlich absolut unverbindlich.

Rabattschutz beim Versicherungswechsel

Der Rabattschutz klingt vom Prinzip her zunächst einmal recht sinnvoll. Schließlich kann er den Versicherten vor einer Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse im Schadensfall bewahren. Leider hat der Rabatschutz aber auch einen gravierenden Nachteil. Dieser kommt aber erst zum Vorschein, wenn der Versicherte sich für einen Versicherungswechsel entscheiden sollte. Denn normalerweise kann der Versicherungskunde problemlos zum 30. November eines jeden Jahres die Kfz-Versicherung wechseln. Seinen Schadenfreiheitsrabatt nimmt er dann ganz einfach mit zu der neuen Autoversicherung.

Falls er jedoch bei seiner alten Versicherung den Rabattschutz in Anspruch genommen hat, gibt es ein Problem. Die neue Autoversicherung wird bei der Einstufung der Schadenfreiheitsklasse den Rabattschutz nicht berücksichtigen. Die Versicherung wird also den früheren Schaden, der dank des Rabatschutzes unter den Tisch gefallen ist, in die Berechnung der Schadenfreiheitsklasse wieder einbeziehen und den Versicherungskunden nach dem Versicherungswechsel dementsprechend schlechter einstufen. Der Rabattschutz geht als bei jedem Versicherungswechsel wieder verloren. Für wechselfreudige Versicherungsnehmer, die häufiger einen Versicherungswechsel durchführen, ist der kostenpflichtige Schutz daher nur bedingt sinnvoll. Wer hingegen vorhat, seiner Autoversicherung längerfristig treu zu bleiben, und daher ohnehin keine Versicherungswechsel anstrebt, für den ist der Rabattschutz durchaus sinnvoll.

Rabattschutz vs. Rabattretter – Was ist der Unterschied?

Bei der Kfz-Versicherung gibt es nicht nur den Rabattschutz, sondern auch noch den sogenannten Rabattretter. Doch was genau ist der Unterschied zwischen Rabattschutz und Rabattretter? Der Rabattschutz verhindert einer Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse und ermöglicht dem Versicherten gleichzeitig im Folgejahr eine Schadenfreiheitsklasse aufzusteigen, so als hätte es den Schaden nie gegeben. Der Rabattretter hingegen sorgt lediglich dafür, dass sich der Beitrag nach einer Schadensmeldung nicht erhöht. Der Rabattretter greift aber in der Regel erst ab SF-Klasse 25 und höher. Während der Rabatschutz eine gegen Aufpreis zubuchbare Vertragsoption zum Versicherungsvertrag darstellt, war der Rabattretter früher in Premiumverträgen oftmals automatisch enthalten. In neueren Verträgen findet man den Rabattretter aber kaum noch. Wenn Sie noch einen älteren Vertrag haben, kann es aber gut sein, dass der Rabattretter darin noch enthalten ist.